SCHLAU DURCH BEWEGUNG.

Das Kind hat ein natürliches Bewegungsbedürfnis. Dieses genügend zu befriedigen, ist Grundvoraussetzung für das Lernen und Denken. Im Wald können die Kinder ihren starken Bewegungsdrang altersgemäß ausleben.

Wenn Kinder sich bewegen, lernen sie nicht nur, ihre Muskeln zu gebrauchen und ihr Gleichgewicht zu beherrschen. Die Entwicklung der Bewegungsmöglichkeiten ist untrennbar verbunden mit der Entwicklung des Denkens, des Fühlens und der Sinnesempfindungen. Die freie und ungestörte Bewegungsentwicklung ist die Basis allen weiteren kindlichen Lernens.

Der Wald bietet eine Vielzahl an Bewegungsanlässen und -möglichkeiten. Die Kinder haben Raum, sich spontan und frei zu bewegen. Sie gehen, laufen, rennen auf unebenen Boden, wo man Löcher, Baumwurzeln und herumliegende Äste berücksichtigen muss. Mal ist das Gelände abfallend, mal hart und steinig, mal weich und mit Moos bedeckt, alles ist eine Herausforderung für das kindliche Nervensystem. Die Kinder passen sich an, sie klettern, balancieren, springen, rennen oder kugeln hinunter. Sie probieren ihre Kräfte aus, indem sie den Bollerwagen ziehen, einen steilen Hang hoch klettern, Holz schleppen und Holzbuden bauen. Dabei lernen sie, ihre Bewegungen zu koordinieren, Kraft zu dosieren und entwickeln ihren Gleichgewichtssinn weiter. Beim spielerischen Bezwingen von natürlichen Hindernissen wie Baumstämmen, Abhängen oder Bächen, lernen Kinder sich selbst richtig einzuschätzen und ihre Ängste zu überwinden. Sie erleben die Möglichkeiten und die Grenzen ihres Körpers und lernen diese zu akzeptieren. Dadurch wächst das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und in selbstständiges Handeln. Die Kinder lernen außerdem, Gefahren einzuschätzen und sie zu bewältigen.

Kinder im Vorschulalter müssen in erster Linie ihre grobmotorischen Fähigkeiten gut ausbilden, damit sich darauf aufbauend ihre Feinmotorik weiterentwickelt. Im täglichen Umgang und dem Bearbeiten von Erde, Matsch, Lehm und Ton wird die Geschicklichkeit ihrer Hände und Finger gefördert, ebenso während dem behutsamen Umgang mit Käfern und anderen kleinen Lebewesen, beim Schnitzen, Hämmern, Bohren und Sägen oder dem konzentrierten Bau kleiner Hütten aus Stöcken, Steinen und Moos.