REICHLICH RAUM FÜR FANTASIE.
Der Wald bietet eine unerschöpfliche Fülle von Anregungen, aber kein fertiges Spielzeug. Die Materialien, mit denen die Kinder spielen, gewinnen ihren Wert erst dadurch, dass man ihnen eine Bedeutung gibt.
Wo ein Erwachsener einen gefällten Baum sieht, da sehen Kinder einen Dinosaurier oder ein Motorboot. Weil die Dinge, die im Wald herumliegen, noch nicht auf einen bestimmten Zweck festgelegt sind, bieten sie Kindern die Möglichkeit, kreativ zu werden. So erhalten sie Gelegenheit, ihren inneren Reichtum zu entfalten. So selbstverständlich sich das vollzieht, verschafft es Kindern nichtsdestoweniger eine tiefe innere Befriedigung.
Sie erleben, wie sie sich in ihre Fantasie zurückziehen können. Sie stellen fest, dass sie ständig neue Ideen haben, die sich im gemeinsamen Spiel bewähren. Und sie erfahren, dass sie mit wenigen Dingen auskommen können, um sich in interessante Spiele zu vertiefen. Solch ein Refugium zu besitzen und dabei von anderen Unterhaltungen unabhängig zu sein, macht selbstsicher.
Wissenschaftlich nachgewiesen ist, dass der Aufenthalt im Freien die psychische und körperliche Widerstandsfähigkeit fördert und den Kindern viele eigene Erfolgserlebnisse verschafft (Gorges 2000). Insofern stellen die Erfahrungen, die Kinder im Wald machen, auch einen wichtigen Aspekt der Suchtvorbeugung dar.